Baggerfahrer auf Steinbruch verschüttet

Baggerfahrer auf steinbruch verschüttet

„Ein Einsatz mit sehr viel Man-Power“
Bericht über einen nicht alltäglichen Einsatz inkl. Interview mit Einsatzleiter HBI Florian RAFFL

 

Am Donnerstag, den 30. Jänner 2025, wurde die Feuerwehr Steinach um 14:44 Uhr gemeinsam mit der Feuerwehr Gries am Brenner sowie dem Rettungsdienst, dem Notarzthubschrauber ALPIN 5, der Bergrettung Steinach und der Polizei zu einer verschütteten Person in einem Bagger zum Steinbruch nach Plon (Steinach) alarmiert. Umgehend rückten die beiden Feuerwehren zur Einsatzstelle aus. An der Einsatzstelle angekommen wurden die Einsatzkräfte schnell zum verschütteten Bagger geleitet und konnten auch gleich mit dem Baggerfahrer Kontakt aufnehmen. „Wir sahen nur den Kopf und die Schultern, der restliche Körper war mit Steinen und Geröll bedeckt“ so schilderte Einsatzleiter HBI Florian RAFFL die erste Lageerkundung. Trotz dieser prekären Lage war die Person ansprechbar. Nach erster Abklärung des Gesundheitszustandes ein kurzes Aufatmen, er konnte seine Füße noch spüren und die Zehen bewegen. Doch für eine lange Verweilpause war keine Zeit. Oberhalb vom Bagger befand sich sehr viel Geröll, welches nach wie vor Richtung Bagger abrutschte. „Für jede Schaufel Material, die wir entfernten, kam wieder eine Schaufel Material von oben nach“ so RAFFL weiter. Um zum Baggerfahrer besser zuzukommen, entfernten die Einsatzkräfte gemeinsam mit einem weiteren Bagger einen großen Stein, der die Tür verklemmte. Unter Hochdruck musste das restliche Material von Hand und mit mehreren Schaufeln, Klappspaten, Lawinenschaufeln und allem, was zur Verfügung stand, entfernt werden und das immer in Absprache mit den Sanitätern und dem Notarzt, welche den Gesundheitszustand des Fahrers überwachten. Mit den ausgerückten Fahrzeugen konnten die Einsatzkräfte nicht bis zum Bagger fahren, so war sehr viel Man-Power gefragt. Man musste das gesamte benötigte Material über unwegsames Gelände zum Bagger tragen.  

 

Nachkommendes Material war große Herausforderung
Auf der zum Hang gelegenen Seite galt es zeitgleich die Scheiben vom Bagger gegen weiteres Material, welches nachrutschte, zu sichern. Mit Keilen, Holz und auch mit einem aufgeblasenem Hebekissen wurde das Fenster gegen Eindringen weiteren Materials gesichert. „So ein Einsatz kann nicht geübt werden. Man muss erfinderisch werden und auch mal um die Ecke denken.“, so RAFFL über die etwas andere Verwendung des Hebekissens. Immer mit einem wachsamen Auge auf das Geröll oberhalb des Baggers, welches keine unwesentliche Gefährdung für die Einsatzkräfte darstellte, gelang es den Einsatzkräften aber schlussendlich einen Teil der Tür mit der Akku-Bergeschere ausbrechen und das restliche Material, welches den Baggerfahrer umschloss zu beseitigen. In unter 30 min konnte so die Person befreit werden. Anschließend wurde er vom Notarzthubschrauber „Alpin 5“ in das Krankenhaus geflogen.

Im Einsatz standen: 

  • FF Gries am Brenner mit 25 Personen
  • FF Steinach am Brenner mit 18 Personen
  • BFI Michael Neuner
  • FA Dr. Urban Holzmeister
  • Rotes Kreuz Innsbruck Land
  • Notarzthubschrauber ALPIN 5
  • Bergrettung Steinach
  • Polizeistreifen

Bericht: FM Julian Pernsteiner (ÖA BFV IBK-Land)
Bilder: Feuerwehr Steinach
Bearbeiter: OV Gerold Lentner (ÖA BFV IBK-Land)

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